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ARTivismus workshop image by DI
Photo courtesy of Democracy International

Kunst und Aktivismus für die Demokratie

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Als Bestandteil der EU für globales Projekt democracy International veranstaltete am 25. Juni ein lokales Bürgerpanel in Köln. Die Veranstaltung „Vom ARTivismus zur Politik: Kreativer Widerstand für LGBTQI+-Rechte“ konzentrierte sich auf die Themen Repräsentation und Identität. Experten, Jugendliche, Aktivisten und Künstler kamen zusammen, um über die aktuellen Entwicklungen der LGBTQI+-Rechte zu diskutieren und künstlerische Ausdrucksformen für demokratische Teilhabe einzuüben.

Kontext und Hintergrund

Obwohl ich schon lange dabei bin vorreiter bei der Förderung von Rechten – Unterstützt durch eine umfangreiche EU-Charta und strenge Antidiskriminierungsgesetze sowie die allgemeine Wahrnehmung, im Vergleich zum globalen Kontext LGBTI-freundlich zu sein, besteht die Diskriminierung der LGBTQI+-Gemeinschaft in Europa weiterhin. Tatsächlich hat sich die Situation im letzten Jahrzehnt in mehreren Mitgliedstaaten erheblich verschlechtert. Die LGBTQI+-Gemeinschaft ist zunehmender Feindseligkeit ausgesetzt, und die Maßnahmen richten sich zunehmend gegen sexuelle und geschlechtsspezifische Minderheiten.

Populistische und homophobe Bewegungen sind hierfür wesentliche Treiber alarmierende Entwicklung . Von der verbot von Pride-Paraden und dem sogenannten „Anti-Propaganda“-Gesetz in Ungarn bis hin zur Ausrufung von „LGBTI-freien Zonen“ in Polen und Beschränkungen der LGBTIQI+-„Förderung“ in Bulgarien sind Grundfreiheiten bedroht. Die Nutzung der LGBTQI+-Rechte als politisches Instrument hat die Situation weiter verschärft. Der Europarat hat festgestellt, dass Hassreden und Verweise auf die sogenannte „Gender-Ideologie“ zu wiederkehrenden Themen in Wahlkämpfen in der gesamten Region geworden sind.

 

Bürgerbeteiligung und Aktivismus

Im Kontext der wachsenden Gegenreaktion gegen die LGBTQI+-Community in Europa finden Veranstaltungen wie „Vom ARTivismus zur Politik“ bieten eine entscheidende Gelegenheit, die Bürger mit Instrumenten einzubinden, die die Bürgerbeteiligung und die Verteidigung grundlegender Menschenrechte fördern. Während der Veranstaltung betonte der deutsche Europaabgeordnete Lukas Sieper die Bedeutung des politischen Engagements.

Lukas erkannte die herausfordernden Zeiten an und schöpfte aus seinem persönlichen und politischen Werdegang – zu dem auch die Gründung einer kleinen politischen Partei und die spätere Leitung einer Kampagne für das Europäische Parlament gehörten – und stellte mehrere praktische Möglichkeiten für politisches Engagement vor. Dazu gehörte die Organisation lokaler Netzwerkveranstaltungen zur Förderung der Solidarität in der Gemeinschaft; Nutzung sozialer Medien, um marginalisierte Stimmen zu verstärken und extremistischen Narrativen entgegenzuwirken; und Nutzung demokratischer Instrumente wie der Teilnahme an lokalen Parteien, Demonstrationen und Petitionen.

 

Die Werkstatt

Wie kann Kunst Ihnen bei Ihrem Aktivismus helfen?

Diese Frage prägte den Inhalt und die Dynamik des Workshops „Vom ARTivismus zur Politik“.  Moderatoren aus den Bereichen Slam-Poetry, Comics und Meme-Kultur ermutigten die Teilnehmer, kreativen Aktivismus als Möglichkeit zu erkunden, sich stärker bürgerschaftlich zu engagieren. Diskussion und praktisches Üben leiteten die drei Workshops, die den Teilnehmern angeboten wurden: Slam Poetry, Storytelling/Comics und Memes/Slogans.

Alyx Willems Lizano moderierte den Storytelling-/Comics-Workshop, bei dem die Idee im Mittelpunkt stand, dass jedes Design einer Figur Leben einhauchen kann, die in der Lage ist, eine Geschichte zu erzählen – und schädliche Darstellungen in Frage zu stellen, die Stereotypen verstärken. Alyx ermutigte die Teilnehmer, ihre eigenen Designs frei zu entwickeln und bot Schlüsselwörter an, um ihre Kreativität anzuregen. Ihre Arbeiten reichten von Darstellungen mexikanischer feministischer Aktivistinnen bis hin zu alltäglichen Menschen, die Emotionen und gelebte Erfahrungen zum Ausdruck brachten, und betonten die Fähigkeit von Comics, bedeutungsvolle Geschichten zu erzählen.

Memes und Poster sind allgegenwärtig – sie bringen Schlüsselideen auf intelligente, oft sarkastische und dennoch humorvolle Weise zum Ausdruck und sind damit kraftvolle künstlerische Ausdrucksformen für demokratische Teilhabe.

Marcen Trey moderierte den Memes- und Poster-Workshop und betonte deren Kraft als moderne Formen des Gesellschaftskommentars. Die Teilnehmer untersuchten visuelle Beispiele und lernten, wie Humor und Ironie starke politische Botschaften vermitteln können. Sie entwickelten Plakate, die Sorgen um Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit widerspiegelten und Kreativität, Kritik und Freude gleichermaßen vereinten.

 

Diskussionen zu Empfehlungen

Die Workshops zeigten, wie Kunst sowohl als Werkzeug für den persönlichen Ausdruck als auch als Kraft für politischen Wandel dienen kann. In Gruppendiskussionen reflektierten die Teilnehmer die aktuellen Herausforderungen in Europa und schlugen politische Ideen zum Schutz der Menschenrechte und LGBTQI+-Gemeinschaften vor. Viele betonten die bedeutende Rolle der Europäischen Union bei der Wahrung der Menschenrechtsnormen. Daher empfehlen die Teilnehmer, die Kompetenzen der EU um verbindliche Regelungen zu Menschenrechten für die Mitgliedstaaten zu erweitern. Angesichts des aktuellen Klimas der politischen Polarisierung äußerten einige Teilnehmer daher auch Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit bestehender Mechanismen zum Schutz der Werte und Institutionen der EU und forderten die Entwicklung robusterer Durchsetzungsinstrumente. Weitere Empfehlungen konzentrierten sich auf die Entwicklung EU-weiter Fördermaßnahmen zum Schutz verfolgter LGBTQI+-Personen und Aktivisten. Diese sollten in umfassendere Strategien zur Bekämpfung von Hassrede sowie sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt integriert werden und ein sicheres und schützendes Umfeld für alle gewährleisten.

 

Ein weiteres zentrales Thema war die Notwendigkeit, auf EU-Ebene ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche und queere Paare einzuführen – eine Angelegenheit, die derzeit in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten fällt und der nationalen Gesetzgebung und den nationalen Behörden unterliegt. Ebenso forderten die Teilnehmer ein entschiedeneres Vorgehen gegen menschenrechtsverletzende Maßnahmen, beispielsweise durch die Verabschiedung eines EU-weiten Verbots von Konvertierungspraktiken. Darüber hinaus sollte die EU eine globale Politik verfolgen, die die Förderung und den Schutz von LGBTQI+-Rechten über nationale Grenzen hinaus anerkennt und befürwortet.

Wie die Empfehlungen zeigen, liefern die Teilnehmer aufschlussreiche politische Ideen, die das Potenzial haben, die Menschenrechte zu wahren. Eine grundlegende Erkenntnis aus den Empfehlungen und Erkenntnissen des Workshops ist, dass diese Ideen nicht nur in formalen oder rechtlichen Begriffen ausgedrückt werden müssen – sie können auch durch künstlerischen Aktivismus wirkungsvoll vermittelt werden.

Politischer Aktivismus wird oft als etwas Strukturiertes wahrgenommen, das typischerweise von Organisationen mit erheblichen Ressourcen durchgeführt wird. Allerdings ist die Werkstatt „Vom ARTivismus zur Politik“  erinnert uns an das Gegenteil.

Jeder Einzelne hat das Potenzial, eine bedeutende politische Wirkung zu erzielen. 

Kunst und ihre verschiedenen Ausdrucksformen dienen als wirkungsvolle Werkzeuge, um politische Ideen zu kommunizieren und die Realität um uns herum zu beeinflussen und zu verändern. Die Workshops und Dialoge boten Werkzeuge, um sich aktiv zu engagieren und die Rechte und Freiheiten des Einzelnen mit Einfallsreichtum und Freude zu verteidigen. Das Ereignis bestätigte eine grundlegende Wahrheit:

Aktivismus kann freudig, ausdrucksstark und solidarisch sein – und er gehört jedem.